Welche Marken bereits ein offizielles CPO-Programm haben
- CPO.watch Redaktion
- 15. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Der Markt für zertifizierte Gebrauchtuhren entwickelt sich schnell. Während einige Hersteller noch beobachten, haben andere längst eigene Strukturen geschaffen, um den Second-Hand-Markt zu kontrollieren und transparenter zu machen.Certified Pre-Owned ist heute kein Randthema mehr, sondern ein strategisches Instrument, das Marken, Händler und Kunden gleichermaßen betrifft.
Im Folgenden ein Überblick über die Marken, die bereits offizielle CPO-Programme eingeführt haben – und wie diese sich unterscheiden.
Rolex – Der prägendste Schritt im Markt
Das CPO-Programm von Rolex hat 2022 eine neue Dynamik ausgelöst.Nur autorisierte Konzessionäre dürfen zertifizierte Modelle anbieten. Jede Uhr wird geprüft, aufbereitet und erhält eine zwei Jahre gültige internationale Garantie.
Merkmale:
ausschließlich über autorisierte Händler
Prüfung nach Herstellervorgaben
einheitliche Präsentation und Preisstruktur
klare Dokumentation und CPO-Siegel
Dieses Programm hat Standards gesetzt, an denen sich andere Hersteller orientieren.
Cartier – Strukturiert und konsequent umgesetzt
Cartier war einer der ersten großen Hersteller, der ein vollwertiges Pre-Owned-Programm aufbaute.Das Programm gilt als eines der stabilsten im Markt.
Besonderheiten:
eigene Cartier-Boutiquen und ausgewählte Partner
geprüfte Uhren mit Dokumentation und Garantie
stark kuratiertes Angebot
hohe Qualitätsanforderungen an Zustand und Authentizität
Cartier setzt damit früh auf eine kontrollierte Wiedervermarktung.
IWC – Fester Bestandteil der Markenstrategie
IWC integriert Pre-Owned stärker in den direkten Dialog mit Kunden.Das Programm läuft über Boutiquen und ausgewählte Partner.
Kennzeichen:
geprüfte, aufbereitete Modelle
einheitliche Garantien
Fokus auf Rückkaufprogramme und Kreislaufgedanken
transparent kommunizierte Prüfkriterien
IWC nutzt CPO zusätzlich als Werkzeug, um Kunden langfristig an die Marke zu binden.
Audemars Piguet – Der geschlossene Certified Marketplace
AP verfolgt einen eigenen Ansatz: keine breiten Händlerprogramme, sondern ein geschlossenes Ökosystem.
Elemente:
Verkauf ausschließlich über AP House Standorte oder direkt über die Marke
vollständige Kontrolle über Angebot und Preis
stark limitierte Stückzahlen
enge Bindung an bestehende Kundenprogramme
AP hat das rigideste, aber auch effektivste CPO-Modell im Luxussegment.
Panerai – Fokus auf Kontrolle und Markenpflege
Panerai bietet ein klares, strukturiertes Pre-Owned-System an, das besonders auf Rückkaufmodelle setzt.
Wichtig:
geprüfte Uhren über Boutique-Kanäle
transparente Preise
dokumentierte Herkunft
zielgerichtete Präsentation ausgewählter Modelle
Panerai nutzt CPO als Mittel zur Markenführung, weniger zur Umsatzsteigerung.
Marken ohne offizielles CPO-Programm – aber mit starker Marktpräsenz
Einige Marken sind bisher ohne eigenes CPO-System, obwohl ihre Uhren im Pre-Owned-Markt eine zentrale Rolle spielen:
Patek Philippe
Omega
Breitling
Tudor
Diese Marken setzen bislang auf autorisierte Händler, entwickeln aber zunehmend Strukturen für Rückkäufe und eigene Pre-Owned-Angebote.Insbesondere Omega und Breitling gelten als wahrscheinlich nächste Kandidaten für offizielle Programme.
Warum diese Programme wichtig sind
Offizielle CPO-Angebote beeinflussen den Markt deutlich:
mehr Vergleichbarkeit
einheitliche Qualitätsstandards
Reduktion von Fälschungsrisiken
stabilere Preise
transparente Garantien
Der Second-Hand-Markt entwickelt sich damit von einem freien Handelsfeld hin zu einem kontrollierten Ökosystem.
Fazit
Certified Pre-Owned ist für viele Marken mehr als ein Service. Es ist ein Instrument der Marktsteuerung und Markenpflege.Die Hersteller, die bereits Programme eingeführt haben, setzen auf Transparenz, Kontrolle und definierte Qualitätsniveaus.Für Kunden entsteht dadurch ein klarer Mehrwert: geprüfte Herkunft, nachvollziehbare Preise und ein verlässliches Qualitätsniveau.
Der Trend zeigt deutlich: CPO wird in den nächsten Jahren für weitere Marken relevant werden – nicht als Option, sondern als strategisches Werkzeug.
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