Wie läuft die Echtheitsprüfung bei CPO-Uhren ab?
- CPO.watch Redaktion
- vor 5 Tagen
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Aktualisiert: vor 3 Tagen
Die Echtheitsprüfung ist das zentrale Element jeder Certified-Pre-Owned Uhr. Sie entscheidet darüber, ob ein Anbieter tatsächlich nach CPO-Standards arbeitet oder lediglich gebrauchte Uhren weiterverkauft. Käufer sollten verstehen, wie eine professionelle Prüfung abläuft und welche Schritte zwingend erforderlich sind, um Echtheit, Funktion und Herkunft der Uhr nachvollziehbar zu bestätigen.
Sichtprüfung und Identifikation des Modells
Der Prozess beginnt mit einer gründlichen Sichtprüfung. Dabei werden Modell, Referenznummer, Material, Zifferblattvarianten und typische Merkmale der jeweiligen Baureihe abgeglichen. Abweichungen in Proportionen, Beschriftungen oder Gravuren können bereits Hinweise auf nicht originale Komponenten liefern.
Zusätzlich wird die Seriennummer kontrolliert. Dieser Schritt ist essenziell, da die Seriennummer die Grundlage für alle weiteren Prüfungen bildet und in der Dokumentation festgehalten wird.
Öffnen der Uhr und Prüfung des Werks
Eine fachgerechte Echtheitsprüfung erfordert das Öffnen der Uhr. Nur so lässt sich das Kaliber eindeutig identifizieren, der technische Zustand beurteilen und die Authentizität von Werk, Rotor, Schrauben und Finissierung bestätigen.CPO-Händler verwenden hierfür Uhrmacherwerkzeuge und prüfen:
Kaliberreferenz und Bauteile
Gangverhalten und Werkzustand
Spuren unautorisierter Reparaturen
Authentizität der Signaturen und Gravuren
Eine echte CPO-Prüfung kann ohne Werköffnung nicht seriös durchgeführt werden.
Technische Funktionsprüfung
Nach der Werkprüfung erfolgt die technische Kontrolle. Dazu gehören:
Gangwerte auf der Zeitwaage
Amplitude und Abfallfehler
Aufzug und Automatiklauf
Gangreserve
Prüfung von Zeigerstellmechanik und Datumsschaltung
Diese Messwerte zeigen, ob die Uhr innerhalb der Spezifikationen arbeitet oder eine Revision notwendig ist.
Dichtheitsprüfung
Ein wesentlicher Bestandteil der Echtheits- und Funktionsprüfung ist die Dichtheitsmessung. Sie erfolgt über Unterdruck-, Überdruck- oder kombinierte Testgeräte.Eine CPO-Uhr muss einen definierten Dichtheitswert erreichen – abhängig vom Modell.
Wichtiger Hinweis:Besteht die Uhr die Dichtheitsprüfung nicht, wird sie vor einer CPO-Zertifizierung technisch überarbeitet.
Vergleich mit Dokumenten und Datenbanken
CPO-Händler gleichen Seriennummern und Merkmale mit internen oder herstellerspezifischen Datenbanken ab, sofern verfügbar. Dieser Schritt schließt aus, dass Seriennummern gefälscht, verändert oder doppelt vergeben sind.
Die Dokumente (Garantiekarten, Rechnungen, Servicebelege) werden mit dem Gerät abgeglichen, um nachvollziehbare Herkunft und Servicehistorie sicherzustellen. Siehe dazu auch „Welche Dokumente beim CPO-Kauf wichtig sind“.
Ergebnisdokumentation und Zertifizierung
Nach Abschluss aller Prüfschritte dokumentiert der CPO-Händler:
Seriennummer
Modellreferenz
technische Messwerte
eventuelle Austauschbauteile
Zustand und Aufbereitung
Garantieumfang
Die Uhr erhält anschließend ein Händler- oder Herstellerzertifikat. Eine Übersicht der Händlerkategorien findest du unter „CPO-Händler – Übersicht & Erklärung“.
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