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Wie viel Aufpreis ist für CPO sinnvoll? Eine nüchterne Einordnung

  • CPO.watch Redaktion
  • 16. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Certified Pre-Owned (CPO) steht für geprüfte, nachvollziehbar bewertete Uhren, die durch autorisierte Händler oder Hersteller kontrolliert wurden.Damit verbunden ist fast immer ein Aufpreis gegenüber nicht geprüften Gebrauchtuhren.Doch wie hoch sollte dieser Aufpreis realistisch sein – und ab wann lohnt er sich nicht mehr?

Die Antwort hängt von Modell, Marke und Zustand ab, folgt aber klaren Mustern.Dieser Beitrag ordnet ein, welche Preisaufschläge sinnvoll sind und warum CPO nicht automatisch teuer, sondern oft schlicht transparenter ist.

Warum CPO mehr kostet

Der Aufpreis ist kein „Markenaufschlag“, sondern basiert auf drei Faktoren:

  1. PrüfprozessEchtheitskontrolle, Sichtprüfung, Werkdiagnose, Dichtheitstest, Funktionscheck.

  2. Service- oder TeilserviceViele CPO-Uhren erhalten frische Dichtungen, Regulierung oder eine Reinigung.

  3. Gewährleistung oder GarantieJe nach Händler 12 bis 24 Monate – ein direkt messbarer Mehrwert.

Diese Leistungen verursachen Kosten, die in den Verkaufspreis einfließen.

Typische CPO-Aufschläge im Markt

Die folgenden Werte sind branchenübliche Spannen (Stand 2025) und dienen als realistische Orientierung:

1. Alltagsmodelle / Drei-Zeiger-Uhren

Beispiele: Omega Seamaster, Tudor Black Bay, IWC Mark-Modelle→ 10–15 % Aufpreis gegenüber unverifizierten Angeboten

2. Sportmodelle mit hoher Nachfrage

Beispiele: Rolex Submariner, Datejust, Omega Speedmaster→ 5–10 % Aufpreis, da der Markt oft ohnehin eng beieinander liegt

3. Uhren mit komplizierter Mechanik

Beispiele: Chronographen, Moonphase, Kalender→ 10–20 % Aufpreis (Werkprüfung deutlich aufwändiger)

4. Luxusmodelle mit seltener Verfügbarkeit

Beispiele: Royal Oak, Nautilus, Reverso-Komplikationen→ prozentual oft geringer Effekt, da der Grundpreis hoch istTypisch: 5–8 % Aufpreis

5. Vintage-Uhren

Sehr variabel, abhängig von Zustand, Originalität, Zifferblättern→ nicht prozentual messbar, wichtiger ist die Kontrollinstanz

In der Praxis entspricht der CPO-Aufpreis oft genau dem, was ein Händler für Prüfung, Gewährleistung und Mehraufwand kalkulatorisch benötigt.

Wann lohnt sich der CPO-Aufpreis?

CPO ist besonders sinnvoll, wenn mindestens einer dieser Punkte zutrifft:

  • Werkzustand unbekannt

  • Komplikationen vorhanden (Chronograph, Kalender)

  • hohe Fälschungsquote (z. B. Rolex)

  • geringer Preisabstand zu Used

  • Uhr ohne Historie (keine Papiere)

  • teures Modell, lange Haltedauer geplant

Der Aufpreis ist nicht allein für „Sicherheit“, sondern für Planbarkeit.Eine gebrauchte Uhr ohne Prüfung kann problemlos laufen – oder kurz danach einen Service für 700–1.000 € benötigen.

Viele CPO-Uhren sind dadurch effektiv günstiger, obwohl sie auf dem Papier teurer sind.

Wann lohnt sich der CPO-Aufpreis nicht?

Es gibt Situationen, in denen CPO keinen Mehrwert bringt:

  • Uhr ist bereits nachweislich frisch revidiert (Beleg vorhanden)

  • geringer Marktwert (z. B. Einsteigermodelle)

  • Vintage mit originaler Patina, bei der jeder Eingriff den Wert senkt

  • gute Händlerhistorie bekannt (z. B. Privatverkauf mit kompletter Historie)

CPO ist kein Pflichtprogramm – aber ein Werkzeug, um Unsicherheit zu reduzieren.

Rechenbeispiel: Lohnt sich der Aufpreis?

Eine Omega Seamaster Diver 300M kostet:

  • gebraucht (privat): 3.200 €

  • CPO-geprüft beim Händler: 3.500 €

Aufpreis: 300 €

Ein Werkservice von Omega kostet jedoch 540–650 €.Mit anderen Worten: wenn die Uhr nicht frisch gewartet ist, ist CPO sofort im Vorteil.

Fazit

Der Aufpreis für Certified Pre-Owned ist kein Selbstzweck.Er spiegelt den Prüfaufwand, die Gewährleistung und die Herkunftssicherheit wider.In vielen Fällen liegt der Aufschlag in einem Rahmen, der sich allein durch das vermiedene Risiko oder durch Servicekosten mehr als amortisiert.

CPO lohnt sich besonders bei sportlichen Luxusmodellen, komplizierten Uhren und allen Marken mit hoher Fälschungsquote.In Bereichen mit klarer Historie oder sehr speziellen Vintage-Modellen kann der Aufpreis dagegen verzichtbar sein.


Weitere Informationen zu zertifizierten Anbietern finden Sie in unserer Übersicht der CPO-Händler.

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